Städtetour Passau: Drei Flüsse, ein Dom und viele Treppen

Städtetour Passau: Drei Flüsse, ein Dom und viele Treppen
12. Juni 2023 Martin Bihlmayr

 

„Stadt, Land, Fluss, Fluss, Fluss“ begrüßte uns ein Schild am Passauer Bahnhof. Die Stadt, in der die Iller und die Ilz in die Donau münden, war unser diesjähriges Reiseziel der Städtetour des AK BAUM (Arbeitskreis Bildungsarbeit und mehr). Die gesamte Gruppe war mit der Bahn angereist. Bevor es richtig los ging, stärkten wir uns mit Burgern und Salaten. Die Jugendherberge „Veste Oberhaus“ liegt, wie es der Name vermuten lässt, hoch oben über dem Dreiflüsseeck. Beladen mit unseren Koffern kämpften wir uns die Stufen in der steilen Felswand hinauf. Oben angekommen ging es weiter, unsere Zimmer lagen im sechsten Stock. Der Ausblick auf das nächtliche Passau war beeindruckend, was wir allerdings erst nach einer längeren Verschnaufpause genießen konnten. Den restlichen Abend verbrachten wir auf den Zimmern mit Spielen, Musik und Schlaf.

Der Samstag startete mit einer kleinen Überraschung. Wir hatten ein Paket mitbekommen, in dem kreative Aufgaben steckten. Das lockerte die Fahrt auf und sorgte immer wieder für lustige Momente. Für den Samstag waren mehrere Briefumschläge und QR-Codes geplant. Außerdem drei Schrittzähler, um die gelaufenen Kilometer zu ermitteln. Auf dem Weg zur Stadtführung sammelten wir die ersten 1000 Meter. Beim Gehen der nächsten 3000 Meter lernten wir die Geschichte Passaus besser kennen, bestaunten den Dom, schlüpften durch enge, bunte Gassen und liefen an zwei der drei Flüsse entlang. Sogar die Diözesanstelle der KLJB Passau besuchten wir kurz. Danach aßen wir zu Mittag und schlenderten durch die Stadt zu den Schiffen, von denen eins bereits auf uns wartete. Hatten wir die Flüsse bisher vom Ufer aus gesehen, war doch die Stadt vom Wasser aus ein ganz besonderer Anblick. Auch hier hatten wir Aufgaben zu erledigen und stellten unter anderem Titanic-Szenen nach. Besonders beeindruckend war das unterschiedliche Blau der Flüsse, was an der Mündung gut zu sehen war. Wieder an Land gönnten wir uns eine Pause. „Mein Highlight war es, die Füße am Dreiflüsseeck ins Wasser zu strecken,“ resümierte Annika, Kreis Nördlingen, für die es bereits die dritte Städtetour war. Für den Nachmittag hatten Nele und Julia, ebenfalls Kreis Nördlingen, eine Schnitzeljagd vorbereitet. Mit viel Eifer stürzten sich einige auf die Rätsel und so kamen wir gut voran. Mittendrin blitzte es plötzlich, es donnerte kurz darauf und wenige Sekunden später prasselte ein Frühsommergewitter vom Himmel. Wir flüchteten uns in die nächste Gastwirtschaft und lösten im Gang die nächsten Denkspiele, bis es aufhörte zu regnen. Der letzte Umschlag erwies sich als harte Nuss, die wir erst beim Abendessen knacken konnten. Frisch gestärkt trieb es uns wieder in die Innenstadt, wo wir das Nachtleben erkundeten.

Während bis hoch über Passau noch der Nebel schwebte, brach für uns der letzte Tag an. Das Glasmuseum mit über 30.000 Gläsern im Inventar lag ganz praktisch auf dem Weg zum Bahnhof. Der Besuch dort zeigte, wie vielfältig das Glashandwerk ist und was man aus diesem Material für erstaunliche Kunst formen kann. Da wir bis zur Abreise noch Zeit hatten, teilte sich die Gruppe auf. Ein Teil ging ins Café und der Rest in den Sonntagsgottesdienst im Dom. Es war ein Gänsehautmoment, als die größte Domorgel der Welt die Kirche mit Klang füllte. Später im Zug waren wir uns alle einig – Passau hat uns aus den Löffeln gehauen. Wir freuen uns auf nächstes Jahr!

Christian Wüst

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