DV 1/24: Mein Verband, die Versammlung und ich

DV 1/24: Mein Verband, die Versammlung und ich
21. März 2024 Martin Bihlmayr

Die Diözesanversammlung I/2024 aus Sicht eines Diözesanvorsitzenden

DV 1-24 ChristianVorneweg – ich kann nur für mich schreiben. Immer wieder verfasse ich für die Website kurze Texte und denke mir danach, dass es auch ein Tagebucheintrag hätte sein können. Woher könnte ich wissen, wie es dem Rest ergangen ist? Natürlich bekomme ich so einiges mit, aber Gewissheit erlange ich deshalb noch lange nicht.

Die Vorbereitung zur Diözesanversammlung (DV) begann für mich bereits im Januar. Die Idee zum Studienteil ergab sich aus der Arbeit zum Institutionellen Schutzkonzept, kurz ISK. Ich war froh, so früh ein Thema gefunden zu haben, so konnten wir rechtzeitig mit der Suche nach Referent*innen starten. Ich stelle das deswegen so in den Vordergrund, weil wir – like a Jugendverband – die letztendliche Zusage am Mittwoch vor der DV erhalten haben. Wie sich das immer so wundersam fügt, wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben. Aber es funktioniert. Am Freitag war es dann so weit, der Tag startete früh. Mit dem Gepäck in beiden Armen reiste ich per Zug in Augsburg an. Zusammen mit dem Materialberg dort verfrachteten Martin und ich es in einen Kleinbus. Nach ein paar Scherzen und dem obligatorischen Kaffee an der Diözesanstelle freuten wir uns auf das erste Highlight, den Einkauf im Großmarkt. Wir haben es tatsächlich geschafft, uns zwischen den Regalen aus den Augen zu verlieren. So kamen wir derart pünktlich am sonnendurchfluteten Kienberg an, dass wir die Aufbauarbeiten gerade noch rechtzeitig abschließen konnten. Die Delegationen aus dem ganzen Bistum füllten das Haus, auch viele neue Gesichter waren dabei, was mich besonders freute. Auch mit dem Rest gab es ein sehr herzliches Wiedersehen, weshalb die Nacht ein wenig kürzer ausfiel als gewohnt. Es ist eben ein großes Familientreffen. Zum Einstieg startete das neu eingeführte Awareness-Team mit einem Spiel zu Emotionen, was die Grundlage für die Einleitung in das Thema ISK bildete. Dazu haben wir dann gearbeitet. Der Abend stand zur freien Verfügung.

DV 1-24 Gruppenbild

Der aktive Morgenimpuls und eine große Tasse Kaffee brachten mich am Samstag auf Betriebstemperatur. Uns stand ein Marathon aus Wahlen, Anträgen, Berichten und Grußworten bevor, der strukturiert moderiert sein wollte. Gefühlt folgte direkt auf das Frühstück das Mittagessen. Das ist am Kienberg nicht weiter schlimm, es schmeckt bekanntlich überragend gut. Trotzdem war ich überrascht, wie schnell die Zeit verflog und wir plötzlich nachmittags in der Kälte beim Gruppenfoto herumalberten. Zugegeben, für manche mag sich die Antragsdiskussion ein wenig gezogen haben. Insgesamt war ich aber sehr zufrieden mit der Gesprächsbereitschaft, dem Willen, sich einzubringen und der ein oder anderen Andeutung, ein Wahlamt in Betracht zu ziehen. Glückwunsch an dieser Stelle an alle neu Gewählten! Ich bin mir sicher, ihr werdet einen super Job machen und viel Spaß im Amt haben. Ich habe selten etwas anderes gehört. Der offizielle Teil des Samstags endete mit einem Gottesdienst. Obwohl wir gar nicht so viele Menschen waren, füllte der Gesang den großen Saal überraschend stimmgewaltig. Die Botschaft der Messe war für mich Mut zur Veränderung, ich denke, alle konnten etwas für sich mitnehmen.

Als Übergang zur Party spielten wir das Chaos- oder Hausspiel. Vier Gruppen jagten mit Nummern beschrifteten Zetteln nach, erfüllten Aufgaben und konnten sich wie Kinder auf einer Freizeit fühlen. Nachdem wir alle keine Kinder mehr sind, erreichte die Stimmung gegen Ende des Spiels ein kurzes Tief. Ohne etwas beschönigen zu wollen, hat es mich sehr gefreut, wie offen alle damit umgegangen sind. Wenn etwas nicht im KLJB-grünen Bereich ist, müssen wir damit umgehen können und Gesprächsbereitschaft zeigen, was diese Nacht definitiv gelungen ist. Dafür war und bin ich dankbar. Und so ging die Party dann doch, bis die ersten Sonnenstrahlen den neuen Tag ankündigten.

Der Sonntag schaffte es nur schwer, durch meine Augenlider zu dringen. Als ich nach dem Vorstandsfrühstück (eine Tasse Kaffee schwarz, To-Go in den Sitzungssaal) die Referent*in für den Studienteil begrüßen durfte, war ich froh, ein wenig langsamer wach werden zu dürfen. Es drehte sich alles um die Prävention sexualisierter Gewalt und ich war stolz auf die gute Mitarbeit aus der Gruppe. Das ist nach so wenig Schlaf und bei einem ernsten Thema nicht selbstverständlich. Auch nach dem Mittagessen blieb die Dankbarkeit, denn alle halfen beim Aufräumen. Und so starteten wir gegen 14 Uhr in einen müden, aber sonnigen und von Motivation getragenen Sonntag.

 

Christian Wüst
Diözesanvorsitzender


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