Wahlnürnbergerin als Vorsitzende

Wahlnürnbergerin als Vorsitzende
25. Mai 2018 Eva Djakowski

Wahlnürnbergerin als Vorsitzende der KLJB Augsburg

Die neue Diözesanvorsitzende der KLJB Augsburg lebt derzeit weder auf dem Land, noch in Augsburg.
Veronika (Vroni) Regler hat ihren Lebensmittelpunkt in der Frankenmetropole Nürnberg und besucht dort die Berufsoberschule, um im Juli 2019 das Abitur zu absolvieren. Dennoch konnte die 20-Jährige die Diözesanversammlung der KLJB Augsburg von sich überzeugen und wurde im März zur Vorsitzenden des Jugendverbandes gewählt. Wie das?

Zum einen liegt es sicherlich an Vronis aufgeschlossener und freundlicher Art, mit der sie überzeugt. Bei der Diözesanversammlung im vorhergehenden Jahr hatte ihr das zumindest den Titel „Miss KLJB Augsburg“ beschert. Denn bei dem Wettbewerb ging es mitnichten darum, die attraktivste KLJBlerin zu finden, sondern viel mehr die kreativste, einfallsreichste und lustigste. – Wobei Vroni sicherlich auch bei einem klassischen Schönheitswettbewerb eine gute Figur gemacht hätte.

Zum anderen konnte Vroni mit ihrer Kompetenz und dem langjährigen Engagement überzeugen, dass sie die Richtige im Amt der Diözesanvorsitzenden der KLJB ist – gleich, ob sie nun ländlich im Bistum Augsburg wohnt, oder eben nicht.

Veronika ist seit 2012 Mitglied in der KLJB Ortsgruppe Stöttwang (Kreis Kaufbeuren) und hatte damals die eingeschlafene Gruppe wiederbelebt. Sie erinnert sich: „Die Dorf- und Pfarrgemeinschaft hat bald von uns mitbekommen und so sind wir recht schnell miteinbezogen worden: Ölberg-Andacht oder Frauenwelt-Gebetstag vorbereiten, den Kinderfasching oder auch den Neujahrempfang der Gemeinde organisieren.“ Nach rund zwei Jahren zahlreicher Gruppenstunden, Spieleabenden und auch thematischem Arbeiten, herrschte als nächstes auf der Ebene des Kreises Kaufbeuren eine Art Umbruchphase vor. „Die Kreisvorsitzenden wuchsen aus ihren Ämtern heraus und es wurden aktiv Nachfolger gesucht. Also habe ich mich für das Amt aufgestellt, da ich den Ortsgruppenvorstand guten Gewissens verlassen konnte.“ In den vergangenen vier Jahren war die Wahlnürnbergerin auf Kreisebene als Vorsitzende engagiert. „Nachdem ich jetzt schon so lange im Kreis dabei war, habe ich das Gefühl, dass es Zeit wird, den Platz für Neue freizumachen. Damit das Team nun auch wieder frischen Wind bekommt. Es haben sich junge KLJBler gefunden, die Lust haben, auf Kreisebene verantwortlich tätig zu sein.“ Aber der KLJB abschwören, möchte sie derzeit dennoch nicht und so ließ sie sich im März für das Amt der Diözesanvorsitzenden aufstellen. Was sie in ihren Ämtern bisher gelernt hat, ist zum Beispiel Perfektionismus abzulegen, erzählt Veronika. Aktionen dürften auch einmal schiefgehen. Sich von so etwas nicht entmutigen zu lassen, musste sie erst begreifen. Außerdem auch, dass der Erfolg einer Veranstaltung nicht nur an der Teilnehmerzahl gemessen werden könne: „Es lohnt sich auch Projekte zu realisieren, bei denen nur fünf Teilnehmer anwesend sind.“

Veronika schätzt Herausforderungen. Unter anderem deswegen hat sie sich auch dazu entschlossen, den ASAK (Agrarsozialer Arbeitskreis) als ihren Arbeitsschwerpunkt innerhalb des Diözesanvorstands zu wählen, denn thematisch kennt sie sich bisher wenig im ASAK aus: „Über die Themen Landwirtschaft und Ökologie weiß ich bisher am wenigsten, deswegen wollte ich gerne den ASAK übernehmen. Ich finde es spannend, was da passiert und sehe es als Feld, in dem ich wieder etwas Neues lernen kann.“ Zudem mangelt es dem Arbeitskreis derzeit an Mitgliedern.

Man könnte fast meinen, Veronika nimmt sich gerne hinkender Projekte an und verlässt sie, sobald sie sich wieder stabilisiert haben. So stimmt das natürlich nicht, erklärt sie: „Ich bin an den Ämtern jedes Mal gewachsen und habe immer viel gelernt. Daher möchte ich das auch anderen ermöglichen. Sobald es jemanden gibt, der sich das Amt gerade so zutraut, ist derjenige an der Stelle viel besser aufgehoben, als ich, die das dann routiniert abarbeitet.“

Für die kommenden zwei Jahre als Diözesanvorsitzende wünscht sich Vroni gemeinsam mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) zahlreiche Projekte im Rahmen der 72-Stunden-Aktion 2019 unterstützenden zu verwirklichen. Die Aktion sieht sie als große Chance für die KLJB-Ortsgruppen.

Dass sie aus beruflichen Gründen unter der Woche nicht in ihrer Allgäuer Heimat oder in Augsburg sein kann, sieht die 20-Jährige nicht problematisch. „Die Arbeit auf Diözesanebene ist, soweit ich das bisher beurteilen kann, hauptsächlich konzeptioneller Art und viel Gremienarbeit. Das funktioniert mit der Bahn und via Internet sehr gut.“ So kann also auch eine Wahlnürnbergerin das Amt der Diözesanvorsitzenden der KLJB Augsburg ausfüllen.

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