Frieden, Messe und Bundestag – IGW-Studienfahrt 2019

Frieden, Messe und Bundestag – IGW-Studienfahrt 2019
24. Januar 2019 FSJ

„Ich will nicht nach Berlin“ – titelt eine deutsche Band in einem ihrer Songs. Die 40 Teilnehmer der Studienfahrt der Katholischen Landjugendbewegung Augsburg (KLJB) zur Internationalen Grünen Woche (IGW) konnten dem nicht zustimmen. Vom 17. bis zum 22.01.2019 nahmen die Jugendlichen der KLJB Augsburg und der KLJB Eichstätt gemeinsam an der Studienfahrt in die Hauptstadt teil und waren von Beginn an motiviert und auch ein wenig aufgeregt. Das Ziel der Fahrt: in der Großstadt etwas über Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt erfahren. Und wo ist das in Berlin besser möglich, als auf der IGW?

Auf einer Ausstellungsfläche von 116.000 m² finden sich auf der Messe zahllose Stände hauptsächlich zu Landwirtschaft, kulinarischen Spezialitäten der einzelnen Bundesländer und verschiedenster Staaten.  Von der Tschechischen Republik, über den Kosovo bis nach Amerika.
Was auch immer man zu den Themen Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau sucht, hier findet man es: Gartenzubehör, landwirtschaftliche Maschinen, Tiere, Lebensmittel und vieles, vieles mehr. Und trotz der immensen Fläche: Menschenmassen in jeder Halle.

Geschlaucht vom IGW-Besuch und den vielen Eindrücken, trafen sich die KLJBler am Abend zur gediegenen Abendgestaltung, bei der den neuesten Werken von Berliner Poeten gelauscht wurde. Es ging zur Lesebühne in ein ehemaliges Fabrikgebäude. Die lokalen Dichter und ein kanadischer Kleinkünstler trugen ihre in gereimten Texten gefassten Gedanken dem Publikum vor. Im Fokus stand dabei natürlich, die Zuhörer mit viel Witz und Spaß gemütlich zu unterhalten.

Mehr über Landwirtschaft im Herzen von Berlin lernten die Jugendlichen dann wieder während des Besuchs einer aquaponischen Farm. Im Rahmen einer Führung  durch die Firma ECF-Farm erfuhren die KLJBler, wie Fisch und Basilikum im Herzen der Metropole produziert und dank kurzen Lieferwege die Hauptstadtbewohner fang- und taufrisch erreicht. Und dabei wird bei der Produktion auf einen möglichst geringen Wasserverbrauch geachtet. Das Wasser in den Fischbecken besteht zu einem gewissen Teil aus Regenwasser, um den Grundwasserverbrauch zu reduzieren. Das benutzte Wasser und die flüssigen Ausscheidungen der Fische werden dann zur Bewässerung und Düngung der Pflanzen genutzt. Das unverbrauchte Wasser der Pflanzen wird schließlich wieder gefiltert und für die Fischbecken verwendet. So schließt sich der aquaponische Kreislauf.
Fisch und Basilikum bekommt der Berliner dann im Supermarkt.

Neben landwirtschaftlichen und kulturellen Programmpunkten darf bei einer Berlin-Studienfahrt natürlich auch der politische Aspekt nicht zu kurz kommen. Den deckten die KLJBler mit einem Besuch des Reichstagsgebäudes samt Bundestagsdebatte und Abgeordnetengespräch. Dabei berichtete Alfred Mosel, Büroleiter des Bundestagsabgeordneten Ulrich Lange, vom Alltag im Bundestag. Und die KLJBler durften ungeniert Fragen stellen, z.B. wie man trotz Fraktionszwangs seine eigene Identität behält.

Ein Musicalbesuch und der Landjugendempfang samt ökumenischem Gottesdienst standen auch dieses Jahr wieder fest auf dem Programm und somit auch die Begegnung mit KLJBlern und evangelischen Landjugendlichen aus ganz Deutschland. Der gemeinsame Gottesdienst zum Thema Frieden, erinnerte daran, wie wichtig die Bewahrung des Friedens auch über Länder- und Konfessionsgrenzen hinaus ist.

Uli Grieser

 

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