Dass es gehörlose Menschen in unserer Welt nicht immer einfach haben, dürfte allen bewusst sein. Dass ein gehörloser Mensch Referent*in ist und einen beeindruckenden Studienteil hält, ist eher ungewöhnlich. Diese Erfahrung durften gut zehn KLJB-ler*innen machen, die sich zu „Ritter der Kreisrunde“ getroffen hatten. Ayiu John Wuol, gehörlos und referierend an diesem Tag, sensibilisierte die Teilnehmenden zu Themen wie Kommunikation und Schwierigkeiten im Alltag für Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen.
Besonders deutlich wurde die Wichtigkeit von Mimik. Durch einfache Bewegungen mit Händen und Körpersprache Ayju erzählte eine Geschichte, der alle folgen konnten. Und das ohne das Fingeralphabet zu benutzen. Bis zu 25.000 natürliche Gesten beherrscht der Mensch, ohne darüber nachzudenken. Bei einem kleinen Impro-Theater wurde das auf die Probe gestellt. Komplizierter wurde die Zeichenvielfalt bei Buchstaben und Zahlen aus der Gebärdensprache, die sich doch manchmal sehr ähnlich sind. Lachend stellten sich alle vor und verknoteten dabei ihre Finger. Spaß und Bewegung bildeten den roten Faden der Veranstaltung. Neben der Vernetzung zu den anderen Kreisen und Dekanaten blieb eindrucksvoll hängen, was es heißt, einander zu verstehen – oder eben nicht.