Eva-Maria Konrad – Neue Diözesanvorsitzende mit einer gewissen Passion für Gremienarbeit

Eva-Maria Konrad – Neue Diözesanvorsitzende mit einer gewissen Passion für Gremienarbeit
13. Mai 2022 Eva Djakowski

Jugendliche für Ämter in der Jugendbildungsarbeit zu begeistern, ist nicht so schwer, wenn coole Aktionen, Spiel, Spaß und Partys geboten sind. Diese Zuckerli sind der sehr wesentliche, wichtige und natürlich auch berechtigte Lohn und Bestandteil der teils recht mühseligen Hintergrundarbeit.
Wer sich jedoch für ein ehrenamtlichen Posten in der Jugendbildungsarbeit aufstellen lässt, weil obengenanntes – pandemiebedingt – durch Gremienarbeit, Antragsdiskussionen und ausgefallene Präsenzveranstaltungen ersetzt ist, der oder die ist sicherlich nicht nur für die Zuckerli dabei.

Eva-Maria Konrad aus Hohenwart (LK Pfaffenhofen an der Ilm; KLJB Kreis Neuburg-Schrobenhausen) hat sich in genau dieser entbehrungsreichen Zeit durch Arbeitskreistreffen, Gremiensitzungen und Satzungsdebatten für das Amt der Diözesanvorsitzenden der KLJB Augsburg begeistern lassen und ist im April 2022 durch die Diözesanversammlung gewählt worden. Doch es waren nicht nur diese eher trockenen Aspekte der Jugendbildungsarbeit, die die 18-jährige Eva haben Feuer fangen lassen.

2018 nimmt sie an einem Gruppenleiterkurs der KLJB teil und lernt „viele coole Menschen kennen, die richtig Lust auf Jugendarbeit haben. Ich habe gemerkt, das ist das, was ich gerne hätte. Mit Menschen zusammen sein, die etwas bewegen und verändern wollen.“ Zwei Jahre vergehen, ehe sie sich mit 16 Jahren und mitten in der Pandemie in den Kreisvorstand der KLJB Neuburg-Schrobenhausen wählen lässt. Die Unsicherheit, welche Veranstaltungen und Aktionen geplant werden und ob und wie sie dann auch stattfinden können, stört Eva nicht. Sie hat gerade die Realschule beendet und möchte an der Fachoberschule (FOS) ihr Abitur absolvieren. „Für mich war das eine gute Zeit, das Amt anzutreten. Denn ich wusste nicht so recht, wie ich mit der Jugendarbeit weitermachen kann und die Arbeit als Kreisvorsitzende war eine gute Gelegenheit, die mir ein konkretes Aufgabenfeld geboten hat.“ Eva ist unter anderem dabei, als die Rosenaktionen 2021/2022, die Spendenaktionen der KLJB Neuburg-Schrobenhausen zugunsten zweier Sozialprojekte in Brasilien, unter erschwerten Bedingungen umgesetzt werden.

Und sie nimmt als Kreisvorsitzende Delegiertenfunktionen in Gremien wahr: beim BDKJ (Bund der deutschen Katholischen Jugend) Augsburg, bei der KLJB Bayern, bei der KLJB Deutschland. In vielen, vielen Gremien. „Das Gefühl, dass wir alle irgendwo hingehen, wo wir Projekte und Aktionen schaffen, auf die wir Lust haben und uns für Themen engagieren, die mich persönlich interessieren und bewegen, das habe ich so nur bei der KLJB erlebt.“ Das sind agrarsoziale Themen, ebenso wie kirchenpolitische und die Jugendbildungsarbeit. „Es macht mir richtig Spaß bis tief in die Nacht über Anträge zu diskutieren und Ideen zu spinnen – und das in toller Gesellschaft. Die KLJB-Diözesanebene ist für mich genau der richtige Ort gerade. Denn hier findet sowohl die Vernetzung statt: zur Landes- und Bundesebene und auch zur Basis, den Ortsgruppen. Auf der anderen Seite werden auch großartige Aktionen in Eigenverantwortung realisiert.“ Wie Jugendbergmessen, Erlebnispädagogische Fahren oder die anstehende Studienfahrt des Agrarsozialen Arbeitskreises (ASAK) in die Niederlande (20.-28.08.). Für genau diese Mischung schlägt Evas Herz.

Im hauptberuflichen Leben studiert die 18-Jährige im zweiten Semester Soziale Arbeit in Eichstätt, wohnt aber weiterhin in Hohenwart. Und nebenberuflich ist sie in der schulischen Kinder- und Jugendbildungsarbeit tätig und erteilt Nachhilfeunterricht. „Ich schätze sehr das Gefühl in dem Moment, wenn bei den Schüler*innen der Knoten platzt und sie das, was ich ihnen beibringen wollte, verstanden haben. Da habe ich das Gefühl, das was ich tue hat einen Mehrwert.“ Und die Nachhilfe gäbe ihr Gelegenheit, sich mit Themen zu beschäftigen, mit denen sie sonst nicht in Berührung käme, sagt sie weiter. Genau das interessiert sie auch an der Rolle als KLJB-Diözesanvorsitzende.

Apropos Rolle: seit dem jungen Alter von neun Jahren spielt Eva Theater. „Am Theater reizt mich, in andere Rollen zu schlüpfen, jemand anderes zu sein.“  Auf der Bühne sei sie außerdem mal für zwei Stunden in einer anderen Welt und hätte danach wieder einen freien Kopf. – Für Sitzungen und Debatten und Diskussionen, die die Jugendbildungsarbeit nun einmal auch ausmachen.

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