Ein heftig diskutierter Initiativantrag, die Auflösung einer Ortsgruppe, Vorstandswahlen, ein Studienteil mit Überraschungsmoment, ein stimmungsvoller Gottesdienst und die Verabschiedung eines Vorsitzenden. Bei der diesjährigen Frühjahrsdiözesanversammlung der Katholischen Landjugendbewegung Augsburg (KLJB) am vergangenen Wochenende (11.-13.04.2025) sind wirklich alle Aspekte der Jugendbildungsarbeit, wie sie im Lehrbuch stehen, erfüllt worden.
Der 31-jährige Christian Wüst aus dem KLJB Kreis Nördlingen wurde zum zweiten Mal zum Diözesanvorsitzenden gewählt. Christian freute sich sichtlich über das entgegengebrachte Vertrauen der Delegierten und möchte in seiner zweiten Amtszeit den Fokus auf den Kontakt zu den Ortsgruppen legen. Zudem sieht er als große Herausforderung die Arbeit und den Umgang mit den rückläufigen Ressourcen. Denn personell teilt sich die ehrenamtliche Vorstandsarbeit nun lediglich auf Christian Wüst und Eva-Maria Konrad (KLJB-Kreis Neuburg-Schrobenhausen) auf.
Fabian Schneider (24) aus dem Dekanat Memmingen wurde turnnusgemäß nach zwei Jahren mit einem Festivalabend aus dem Diözesanvorstand verabschiedet, bleibt dem Verband aber als Mitglied im Arbeitskreis Bildungsarbeit und mehr (AK Baum) erhalten.
Für die Nachbesetzung des Amts der*des KLJB-Diözesanlandjugendseelsorger*in gab es so kurz nach dem Ableben von Bernd Rochna (26.03.2025) keine Kandidaturen.
Wohl auf Grund der dünnen Personaldecke im Vorstand wurde am Samstag während des Versammlungsteils ein Initiativantrag durch den Diözesanvorstand gestellt. Um mehr Personen das Amt der*des Diözesanvorsitzenden ganz konkret näher zu bringen, verabschiedeten die Delegierten nach ausführlicher Diskussion den Antrag für einen “Schnuppervorstand”. Interessierte KLJB-Mitglieder können nun durch den amtierenden Vorstand für maximal ein Jahr zum “Schnuppern” in die Arbeit der*des Vorsitzende*r berufen werden. Personen können beratend an den Gremien und z.B. auch Fortbildungen teilnehmen und eigenständig Projekte betreuen. Rechtlich stehen sie jedoch nicht in der Verantwortung. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Auch dem Antrag zur Auflösung der KLJB-Ortsgruppe Berg im Gau (Kreis Neuburg-Schrobenhausen) auf Grund zu geringer Mitglieder wurde zugestimmt. Laut KLJB-Satzung bedarf es mindestens fünf Mitglieder zum Bestehen einer Ortsgruppe.
Einen Freiluft-Gottesdienst am Samstagabend feierte der Präses des BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) Augsburg, Florian Stadelmayr, mit den Versammlungsteilnehmer*innen. Bei diesem wurde des verstorbenen KLJB-”Geists” Bernd Rochna gedacht und für ihn gebetet. Die zuvor eigens gestaltete Kerze wurde entzündet und sollte Bernds Anwesenheit im Kreise seines Jugendverbandes symbolisieren.
Der Studienteil fand dieses Mal zum Thema “Antidiskriminierung und Vielfalt” statt. Referent André Schnall zeigte anschaulich, wie schnell man Menschen unbewusst in Schubladen einordnet und versuchte Methoden an die Hand zu geben, die helfen, das sogenannte Schubladendenken aufzubrechen. Mit gezielten Fragen veranschaulichte André den Delegierten, dass sich jeder Mensch aus verschiedenen “Identitätsmolekülen” zusammensetzt und divers, vielfältig und einzigartig ist. Jedoch auch immer in irgendeine Bubble bzw. Schublade hineinpasst, sei es auf Grund des Geschlechts, des Alters, der Hautfarbe oder Nationalität. “Jeder von uns ist zugleich divers und jeder auch Teil von verschiedenen Gruppen”, so die Erkenntnis aus dem Studienteil.
Die nächste Diözesanversammlung findet vom 10.-12. Oktober 2025 auf dem Kienberg statt.
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Die Versammlungsteilnehmer*innen haben eine Kerze in Gedenken an unseren verstorbenen „Geist“ Bernd gestaltet
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Fabian Schneider (l) wurde nach einer Amtszeit von zwei Jahren von seiner*n Vorstandkolleg*in verabschiedet