Halt im Leben finden – Bergmesse auf dem Hohenpeißenberg

Halt im Leben finden – Bergmesse auf dem Hohenpeißenberg
13. September 2022 Eva Djakowski

Bei manchen Gottesdiensten ist man einfach froh, ein Dach über dem Kopf zu haben und dankbar für eine Wallfahrtskirche. So wie bei der diesjährigen Bergmesse der KLJB Augsburg, am Sonntag, 11.09.2022, in der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt auf dem Hohenpeißenberg. Der Gottesdienst mit interaktiver Predigt fand unter dem Leitwort „Halt im Leben finden“ statt.

Das wenig bergmesse-taugliche Wetter (Nieselregen, kalter Wind und graue Wolken) hat eine ausgewählte Gruppe von KLJBler*innen nicht abgeschreckt, den rund einstündigen Aufstieg auf knapp 1000m zu Fuß zu wagen.
Zu Beginn des Gottesdienstes sprach KLJB-Jugendseelsorger Bernd Udo Rochna über die „haltlosen Zeiten, die die Jugend gerade erlebt.“ Vom spirituellen Arbeitskreis der KLJB „Spirimobil“ im Vorfeld aufgenommene Ton-Beiträge berichteten während der Feier von aktuellen Sorgen der Jugendlichen: Krieg in der Ukraine, Corona-Pandemie, Gas-Krise, Klima-Krise, Ausbildungssorgen. „Manchmal fühlt man sich einfach wie verloren. Jeder von uns kennt das“, sagte Bernd zu Beginn seiner Predigt und rief dann die Gottesdienst-Besucher*innen dazu auf, aufzuschreiben, in welchen Situationen im Leben sie sich verloren gefühlt haben. Und – in Anlehnung an das Gleichnis vom verlorenen Schaf – was oder wer ihr Hirte war, der sie Heim geholt hat.
Die anonymen Antworten wurden anschließend vorgetragen. „Beim Tod eines geliebten Menschen. Während einer Beerdigung. Als ein lieber Mensch sehr krank war“, wurde oft genannt. Aber auch „Alleine im Hotelzimmer. Während meines Auslandsstudiums“, sind die Situationen, in den Jugendliche sich verloren fühlen und nach Halt im Leben suchen. Halt geben ihnen in diesen Lebenslagen dann Familie und Freunde: Und Gott und das Gebet spenden Trost, so die Antworten während der interaktiven Predigt. Bernd erinnerte daran, dass der Hirte im Gleichnis vom verlorenen Schaf, sehr unvernünftig handelt und 99 seiner Schafe alleine in der Wüste zurücklässt, um das eine verlorene wiederzufinden. „Das zeigt uns, dass bei Gott jede*r einzelne wichtig ist und er niemanden verloren und haltlos bleiben lässt“, so der Jugendseelsorger weiter.

Musikalisch gestaltet wurde die Messe von den Sprimobil-Mitgliedern Verena Beggel (Flöte) und Simon Steinmayer (E-Piano). Neben der interaktiven Predigt war auch das gesungene Glaubensbekenntnis (nach Pater Norbert Becker) ein Höhepunkt des Gottesdienstes.

Während der gemütlichen Einkehr im Anschluss an die Bergmesse in der Wallfahrtskirche klarte der Himmel schließlich auf, so dass die KLJBler*innen zumindest den Abstieg vom Hohenpeißenberg trockenen Fußes zurücklegen konnten.

 

 

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