Relax-Wochenende’24: Der Schnee, die Mafia und wir

Relax-Wochenende’24: Der Schnee, die Mafia und wir
15. Januar 2024 Martin Bihlmayr
Relaxwochenende 2024 

Der Schnee, die Mafia und wir


Kienberg. Im Landjugendhaus der KLJB (Katholische Landjugendbewegung) Augsburg fanden sich rund 15 Teilnehmer*innen zum Relaxwochenende ein. Das Format erfreut sich großer Beliebtheit, Entspannung und die Seele baumeln lassen stehen weiter hoch im Kurs. Für die Unterhaltung sorgten lockere Programmpunkte. Reichlich Inspirations-, Informations- und Austauschmöglichkeiten also, trotz aller Entspanntheit, für die Jugendarbeit auf Kreis- und Ortsgruppen-Ebene.

Als Freitagabend alle trocken und warm im Haus angekommen waren – eine Gruppe aus dem Kreis Nördlingen hatte sich am schneebedeckten Hang festgefahren und musste das Auto erst bergen – war die Gemütlichkeit fast greifbar. „Ich habe ein warmes Getränk, eine Decke und bin da, jetzt ist es perfekt,“ so Julia Spornitz, die Sprecherin des AK Baum (Arbeitskreis Bildungsarbeit und mehr), der das Wochenende seit langem veranstaltet. Trotz der weiten Anreise brannte noch lange Licht im Speisesaal, es gab viel zu erzählen, die Möglichkeit sich auszutauschen und kein Wecker war gestellt.

Der erste Morgen im Winterwunderland lockte die meisten nach draußen. Mit den Schlitten des Hauses ausgerüstet ging es ebenjenen Hang hinunter, der dem Nördlinger Auto zum Verhängnis geworden war. Der Schnee war auch bestens festgefahren. Großer Dank gilt hier Thomas, dem Hausmeister des Kienbergs, der die Gruppe unter viel Lachen mit dem Schneemobil wieder nach oben zog.  

Zurück im Haus mischten sich die aktive und die ausgeschlafene Gruppe wieder. Julia Spornitz bot einen Handlettering- und Kalligraphie-Kurs an, der rege angenommen wurde. Kaum jemandem war bewusst, wie viele verschiedene Stifte es allein für dieses spezielle Anwendungsgebiet gibt. Der Tag sollte im absoluten Höhepunkt des Wochenendes gipfeln, einem selbstorganisierten Krimidinner, in dem alle eine Rolle spielten. Diese waren zuvor bekanntgegeben worden, um die Kostümierung so realistisch wie möglich zu machen.  

Leise italienische Musik im Stile der 1950er untermalte die Stimmung im Saal, in dem sich die Teilnehmenden versammelt hatten. Alle lasen gespannt ihre ersten Aufgaben durch, bevor eine Begrüßungsrede das Dinner eröffnete. Sofort war die Stimmung im Raum eine andere. Nach dem ersten Gang – Antipasti – machte sich jede*r daran, die zugeteilten Aufträge zu erfüllen. Dann geschah es. Das Licht ging aus, ein Schuss ertönte. Ein Baby schrie. Als die Lampen wieder strahlten, lag in der Mitte des Raumes die Leiche des Mafiapaten. Die Aufregung war groß, ein Kommissar wurde eigens aus Rom bestellt, doch der wollte erst einmal Essen und läutete den nächsten Gang ein. Die Teller wurden gefüllt und das Gemunkel begann. Wer mochte den Mord wohl begangen haben? Jede der anwesenden Personen hatte ein Motiv. War es die Frau des Paten? Die Bauunternehmerin, die Bürgermeisterin? Oder gar der Priester? Sie alle begrüßten den unerwarteten Tod des Mafiosos in irgendeiner Art und Weise. Selbst der Sohn des Paten konnte nicht aus den Ermittlungen ausgeschlossen werden. Bevor der Fall gelöst werden konnte, begleitet von typisch italienischem Tiramisu, gab es sehr viele Spekulationen.  

Selbst spät in der Nacht und am Tag danach sollte noch viel über die Rollen und Details gesprochen werden. Öfter erkannte man in alltäglichen Situationen abseits des Schauspiels Parallelen oder zog die anderen mit ihren gespielten Eigenheiten auf. Das war nur möglich, weil sowohl die Gewänder als auch die schauspielerische Leistung für alle überraschend realistisch waren. Sämtliche Anwesenden ließen sich in den Bann der Geschichte ziehen. So war es nicht weiter verwunderlich, dass auch in dieser Nacht die Gespräche bis in die frühen Morgenstunden andauerten.  

Während ein Teil den Sonntagmorgen wieder damit verbrachte Schlaf nachzuholen, hielt den Rest nichts an den Tischen und die Stühle wurden schnell gegen Schlitten getauscht. Eines der legendären Kienberg-Mittagessen rundete das Wochenende ab. Zum Schluss wurden bereits Überlegungen laut, in welchem Rahmen das nächste Krimidinner und wann das nächste Relaxwochenende stattfinden würde. 


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