Landwirtschaft nah und fern

Bahnrallye 2016

Landwirtschaft nah und fern
26. April 2016 Eva Djakowski

Zugfahren kann ganz schön langweilig sein. Kann es, muss es aber nicht. Und wer bei der alle zwei Jahre stattfindenden Bahnrallye, der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) Augsburg, den halben Tag mit dem Zug kreuz und quer durch die Diözese fährt, dem wird ganz bestimmt nicht langweilig. Bereits zum vierten Mal hat am vergangenen Samstag, dem 23. April 2016, die Schnitzeljagd via Zug stattgefunden.  Rund 150 Kinder und Jugendliche aus insgesamt 13 KLJB-Ortsgruppen haben in diesem Jahr an der Bahnrallye teilgenommen und dabei nicht nur viel von der Diözese Augsburg gesehen, sondern auch etliches Interessante rund um das Thema „Landwirtschaft nah und fern“ erfahren. „Ziel der Bahnrallye ist es, auf spielerische Art und Weise, Inhalte rund um Agrarwirtschaft und Ökologie zu vermitteln und die Kinder und Jugendlichen auch selbst erfahren zu lassen“, erläutert Marion Hofmeier, Referentin für Agrar, Verbraucherfragen und Ökologie bei der KLJB Augsburg, die Veranstaltung. Konkret sieht das so aus: die Ortsgruppen starten um 9.00 Uhr an einem Bahnhof in ihrer Nähe, mit einem Aufgabenkatalog  im Gepäck. Innerhalb von sechs Stunden gilt es mit dem Zug so viele vorgegebene Bahnhöfe, wie möglich zu erreichen.  An den jeweiligen Bahnhöfen und auch schon im Zug warten verschiedene Aufgaben, für deren korrekte Lösung es Punkte gibt. Da soll zum Beispiel die Rasse der Krainer-Steinschafe auf der Weide der Familie Weber in der Nähe des Bahnhofs Durach identifiziert und die Tiere gezählt werden. Mitreisende sollen zu einem gemeinsamen lustigen Foto animiert oder Gräser bestimmt werden.

Am Nachmittag kamen dann alle 13 Ortsgruppen am diesjährigen Ziel der Bahnrallye, dem Huberhof im Egling (an der Paar) an, wo die wohlverdiente Brotzeit dank der Spender Backstube Wünsche, Krumbach und Confiserie Heilemann schon auf sie wartete.

Wie sich die Bahnrallye von anderen KLJB-Aktionen unterscheidet, erklärt Marion so: „Das besondere an der Bahnrallye ist das kompetitive Element. Dass also verschiedene Ortsgruppen in einem Wettbewerb gegeneinander antreten. Ein Erlebnis, das Ehrgeiz weckt und den Gruppenzusammenhalt stärkt.“  Ein Konzept, das seit Jahren aufgeht, denn die erste Bahnrallye hat 2010 stattgefunden, mit damals schon rund 80 Teilnehmern. Der Agrarsoziale Arbeitskreis (ASAK) der KLJB Augsburg hat die Rallye initiiert. Michael Dodo Dorn, ein Bahnrallye-Mitorganisator der ersten Stunde sagt: „Zu Treffen kommen ohnehin alle Gruppen immer mit dem Zug angereist. Also könnte man auch schon aus dem Weg ein Ziel machen. Wir haben uns überlegt, wie man die Zugfahrt spannender gestalten kann. So wollten wir die Reise als Bildungseinheit nutzen.“ Eine Bahnrallye, die vorher schon im Kreis Kempten stattgefunden hatte, diente als Vorbild, wurde adaptiert und auf die Größe der ganzen Diözese Augsburg angepasst.

Ganz ohne Tücken verliefen die vergangenen Bahnrallye-Jahre nicht immer. 2014 zum Beispiel streikte ausgerechnet am Tag der Rallye die Bahn, was dazu führte, dass es nicht alle Teams bis ins Ziel schafften. Dieses Jahr ist die Wetterprognose mehr als bescheiden ausgefallen, denn ein aprilhafter Wintereinbruch mit (Schnee)Regen war angekündigt. Doch Petrus ist unseren Schnitzeljägern und -jägerinnen wohlgesonnen gewesen und der große Wolkenbruch kam erst, als alle im Stadl am Huberhof die Jugendandacht mit KLJB-Diözesanseelsorger Dr. Gerhard Höppler feierten. Auch hier stand das Thema Landwirtschaft und verantwortungsvoller Umgang mit der Schöpfung im Zentrum.

Wer einmal zur Rallye kommt, kommt immer wieder, sagt Marion, denn 70 Prozent der Teilnehmenden sind sogenannte Wiederholungstäter. So auch Maria aus der KLJB Stöttwang, sie ist zum zweiten Mal dabei gewesen. „Es macht Spaß, Aufgaben gemeinsam zu lösen, außerdem fahre ich gerne Zug.“, sagt die 19-Jährige, die sich auch von einem gebrochenen Schlüsselbein nicht an der Teilnahme hindern ließ. Zudem macht man bei der Bahnrallye auch immer wieder positive Erfahrungen. „Ein Teil unserer Gruppe ist fast verloren gegangen, weil sie es in Memmingen fast nicht mehr geschafft haben, in den Zug zu springen. Der Schaffner war dann aber so nett und hat gewartet, bis wir alle eingestiegen sind.“

Die meisten Punkte bei der Rallye erzielte in diesem Jahr übrigens die KLJB Schretzheim und belegte damit den ersten Platz. Neben einer Urkunde gab es auch noch eine vergoldete Kuh. Doch eigentlich war das gar nicht so wichtig, denn die Reise war in diesem Fall das Ziel.

Mehr Fotos von der Bahnrallye 2016

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