„Du bist verrückt mein Kind, du musst nach Berlin!“ Das wusste schon der österreichische Komponist Franz von Suppé und das war zugleich das Motto von 40 Teilnehmer*innen der Studienfahrt der Katholischen Landjugendbewegung Augsburg (KLJB) zur Internationalen Grünen Woche (IGW). Vom 16. bis zum 21.01.2020 nahmen die Jugendlichen der KLJB Augsburg und der KLJB Eichstätt gemeinsam an der von der KLJB Augsburg organisierten Studienfahrt in die Hauptstadt teil. Das Ziel: In der Großstadt etwas über Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt erfahren. Und wo ist das in Berlin besser möglich, als auf der IGW?

Auf einer Ausstellungsfläche von 129.000 m² finden sich auf der Messe zahllose Stände hauptsächlich zu Landwirtschaft, kulinarischen Spezialitäten der einzelnen Bundesländer und verschiedenster Staaten.  Von der Tschechischen Republik, über den Kosovo bis nach Nord- und Südamerika sind 37 Staaten mit offiziellen Ländergemeinschaften auf der IGW vertreten. Weitere 35 Länder werden durch Importeure oder Exporteure repräsentiert. „Die Stände der unterschiedlichen Nationen sind immer mein Highlight auf der Messe“, erklärte Vanessa Huber (KLJB Kreis Sonthofen), die die Fahrt gemeinsam mit Raphael Heinze (KLJB Kreis Neuburg-Schrobenhausen) leitete und fügte an: „Die Länder lassen sich immer sehr viel einfallen. Es gibt Musikkapellen und Tänze und man kann sich kulinarisch etwas durchprobieren.“

Alles über die Landwirtschaft

Ist die Zukunft der Landwirtschaft digital? Wie sichern wir eine nachhaltige Ernährung auch in Zukunft und welche Auswirkung hat der Klimawandel auf die Landwirtschaft? Auch verschiedene Akteure der Entwicklungszusammenarbeit und NGOs stellen ihre Projekte vor. Für Raphael Heinze ein Highlight: „Wir haben viel Zeit an den Ständen in der Eine-Welt-Halle verbracht. Was die verschiedenen Organisationen und Verbände so treiben, war für mich schon sehr interessant.“

Was auch immer man zu den Themen Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau sucht, auf der IGW findet man Antworten und Lösungsansätze. Darüber hinaus gibt es allerlei zu bestaunen: Gartenzubehör, landwirtschaftliche Maschinen, Tiere, Lebensmittel und vieles, vieles mehr.

Ein Projekt, das Lebensmittel rettet

Mehr über Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion lernten die Jugendlichen beim Unternehmen Sirplus. Sirplus hat ein Konzept entwickelt, um aussortierte aber noch genießbare Lebensmittel wieder in den Kreislauf zu bringen. So will das Unternehmen sicherstellen, dass Verschwendung reduziert wird und sämtliche landwirtschaftlichen Erzeugnisse auch verwertet werden.  „Es war schon sehr interessant, mal zu sehen, wie viele Lebensmittel aussortiert werden, die noch genießbar sind. Sirplus hat ein gutes Konzept“, erklärte Vanessa Huber. Und Raphael Heinze pflichtete bei: „Lebensmittel zu retten, ist in jedem Fall ein cooles Projekt.“

Doch damit nicht genug, nach den beiden landwirtschaftlich informativen Tagen, wartete am Sonntagvormittag das Landwirtschaftsquiz auf die Teilnehmenden. Hier konnten Sie gleich unter Beweis stellen, was sie alles gelernt hatten.

Ein digitaler Gottesdienst?

Ein Musicalbesuch, der Landjugendempfang samt ökumenischem Gottesdienst und der abschließende Landjugendball standen auch dieses Jahr wieder fest auf dem Programm und lockerten somit das Studienprogramm zwischendurch auf. Für Raphael Heinze war der Gottesdienst zum Thema Digitalisierung eine neue Erfahrung. Mit dem Programm „mentimeter“ konnten die Teilnehmenden Fürbitten und ihre Kyrie-Rufe an Gott in Echtzeit auf eine Leinwand projizieren lassen: „Erstmal ist es seltsam, das Handy im Gottesdienst zu nutzen. Aber so viele Fürbitten aller Teilnehmenden gleichzeitig auf der Leinwand zu sehen, hat mir dann doch sehr gut gefallen“, erklärte Heinze.

 

 

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