Seit der Landesversammlung vom 19. – 22. Juni in Pfünz ist der KLJB Landesvorstand wieder komplett mit sechs Ehrenamtlichen besetzt. Mit dabei ist unsere Diözsesanvorsitzende Steffi Rothermel aus Ungerhausen. Die 22-jährige freut sich riesig auf ihre neue Aufgabe und wir sind mächtig Stolz, dass sie auf der KLJB-Karriereleiter eine Sprosse höher klettern konnte.
Steffi war nach der Wahl völlig überwältigt, vor allem davon, dass obwohl es bei der Wahl teilweise sehr knapp ausging ein riesiges Gemeinschaftsgefühl unter den Kandidaten und in der gesamten Versammlung zu spüren war. Darauf möchte die 22-jährige angehende Kulturjournalistin aufbauen. Sie will den Kontakt zu den 7 bayerischen Diözesanverbänden intensiv pflegen und diese mit ihren unterschiedlichen Herausforderungen und Stärken wo es geht unterstützen.
Mit Steffi wurden in Schloss Pfünz (Diözese Eichstätt) fünf weitere ehrenamtliche Landesvorsitzende gewählt. Damit ist der Landesvostand zum ersten mal seit 26 Jahren wieder voll besetzt.
Steffis Kollegen sind:
Regina Braun (25) aus Samerberg (Landkreis Rosenheim), Diözesanverband München und Freising, Lehramtsstudentin in Regensburg.
Rupert Heindl (25) aus Kirchdorf (Landkreis Mühldorf, Diözesanverband München und Freising), Maschinenbau- und Theologiestudent in München.
Ramona Friedrich (26), aus Heiligkreuz (Landkreis Traunstein, KLJB-Kreisvorsitzende Altötting, Diözesanverband Passau), Bankbetriebswirtin.
Oliver Kurz (25) aus Eging am See (Landkreis und Diözesanverband Passau), Handwerksmeister der Sanitär- und Heizungstechnik.
Andreas Deutinger (28) aus Tacherting (Landkreis Traunstein, Diözesanverband München und Freising), Student in München.
Natürlich ging es bei der Versammlung nicht nur um Personal. Die Delegierten setzten sich mit den Themen Landpastoral und Flüchtlinge auf dem Land auseinander:
Aktuelle KLJB-Themen: Landpastoral und Flüchtlinge auf dem Land
Beim Thema Landpastoral legt der KLJB-Landesvorstand zehn Jahre nach dem letzten Grundsatzbeschluss „Kirche auf dem Land“ eine erneuerte Position „Landpastoral heute – Beitrag, Anspruch und ökumenische Perspektiven der KLJB Bayern“ vor. Sie will auf die Strukturveränderungen in ländlichen Räumen reagieren, kirchliche wie kommunale Akteure vor Ort zur Zusammenarbeit auffordern und dazu aufrufen, künftig ökumenischer zu denken.
Der interkulturelle Studienteil und ein Beschluss zum Thema Asylpolitik, insbesondere zur besseren Integration von Flüchtlingen in ländlichen Regionen, steht in der Tradition der KLJB, sich in aktuelle Fragen von Kirche, Gesellschaft und Politik auf dem Land einzumischen und die christliche Pflicht zum Einsatz für Bedürftige und Schutzlose in eigenes Handeln umzusetzen.
Die KLJB betont in ihrem Beschluss zum Thema, dass die ausbeuterische Lebens- und Wirtschaftsweise in bestimmten Teilen der Erde andernorts Menschen die Lebensgrundlage entzieht: „Wir sind mitverantwortlich für die Bedingungen, die Menschen in die Flucht treiben“, heißt es in dem Beschluss.
KLJB unterstützt Forderungen des Bayerischen Jugendrings zur Asylpraxis
In der Ausführung des auf EU- und Bundesebene eingeschränkten Asylrechts sei Bayern am restriktivsten. Für ein Umdenken und politische Änderungen auf Landesebene unterstützt die KLJB die Forderungen des Bayerischen Jugendrings vom März 2014, u.a.:
- Asylsozialberatungen bedarfsgrecht auszubauen
- Unabhängige Beratung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge besser zu schützen
- Kleinere dezentrale Unterkünfte statt Gemeinschaftsunterkünften
- Deutsch- und Orientierungskurse auch in ländlichen Räumen ausreichend anzubieten
- Ausbildung und Arbeitsaufnahme so früh wie möglich zuzulassen
Kommunen und Kirchen sollen Konzepte für Flüchtlinge entwickeln
Besonders auf dem Land sei es nötig, die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig zu informieren über geplante Unterkünfte und ihre Ängste nicht von Rechtsextremen oder im Wahlkampf auszunutzen. Kommunen sollten gemeinsam mit Kirchen, Verbänden und Vereinen Konzepte für eine Teilhabe und Integration im Dorf entwickeln.
KLJB-Landesvorsitzender Andreas Deutinger erklärt den Ansatz der KLJB in der Diskussion: „Uns geht es außer der wichtigen Willkommenskultur auf dem Land um die richtigen politischen Weichenstellungen im Asylrecht. Nicht zuletzt wollen wir aber auch auf die Fluchtursachen eingehen. Wie Papst Franziskus in Lampedusa feststellte, liegen diese wesentlich in den ungerechten Weltwirtschaftsbeziehungen.“
Jugendgottesdienst mit Weihbischof Wörner und Verabschiedungen
Neben Steffi spielte ein weiterer Augsburger bei der Landesversammlung eine wichtige Rolle: Jugend-Weihbischof Florian Wörner (Bistum Augsburg) feierte einen stimmungsvollen Gottesdienst. Zur feierlichen Verabschiedung der ausscheidenden Mitglieder im Landesvorstand Vroni Hallmeier, Stephan Barthelme und Martin Wagner kamen zahlreiche Gäste aus der KLJB und befreundeten Organisationen.