Die Sache mit der Ordnung
Wenn ich an meine Kindheit denke, war vor Weihnachten und anderen großen Festen stets „Aufräumen“ angesagt. Meine Geschwister und ich waren regelrecht genervt von den vielen Arbeiten, welche unserer Mama eingefallen sind.
Und doch erwische ich mich heute selber dabei, dass ich vor großen Anlässen gerne aufräume. Wenn jeder Gegenstand wieder seinen Platz gefunden hat (oder auch mal entsorgt werden durfte), die Wohnung frei von Staub ist und die Fenster uneingeschränkte Sicht nach draußen bieten fühle ich mich einfach wohl. In solch einer Umgebung kann ich das Weihnachtsfest oder jede andere Feierlichkeit bald nochmal so gut genießen.
Ein schöner Nebeneffekt: Während dem Aufräumen kann ich mich mit passender Musik bereits auf das Bevorstehende einstimmen.
Eine aufgeräumte Wohnung oder ein aufgeräumtes Zimmer ist doch schon einmal schön – aber da gab´ es in der Kindheit doch noch etwas…
Im Kommunionsunterricht wurde uns beigebracht, dass man vor großen Ereignissen, wie eben zum Beispiel vor einem Sakrament zur Beichte geht. Das hieß damals, die eigenen Gedanken zu sortieren und sich von unnötigem Ballast zu befreien (lassen).
Die Idee, seine Gedanken aufzuräumen finde ich auch vor Weihnachten einen schönen Anlass. Wie viele Ideen haben sich in jedem Kopf angesammelt, viele Gespräche angestaut, welche eventuell noch geführt werden wollen oder schlechte Erinnerungen an den letzten Streit festgesetzt. Hier wäre es nun ebenfalls an der Zeit für Ordnung zu sorgen: Die Ideen umsetzen oder vergessen, Gespräche führen und Streitthemen klären.
Wenn auch der Kopf im Reinen mit dir selber ist, bin ich mir ganz sicher, dass sich das Weihnachtsfest nochmal ehrlicher anfühlt. Denn ist nicht genau das die Botschaft des Jesuskindes, welches Frieden in unsere Welt bringen möchte?

Innere und äußere Ordnung lässt das Weihnachtsfest noch einmal mehr strahlen.
Autor*in: Katharina Rinner

