„Der geplante Ausbau der B12 ist hinsichtlich des Klimaschutzes des Artenschutzes und des Flächenschutzes katastrophal. Wir als Jugend auf dem Land müssen uns im Sinne unser aller Zukunft dagegen positionieren“. Lukas Hofmann, Vorsitzender des Diözesanverbands der Katholischen Landjugendbewegung Augsburg äußerte sich am Rande einer Aktion des BUND Naturschutz (BN) in Germaringen im Kreis Ostallgäu.
Hofmann schloss sich damit der Kritik des BN an. Dessen Landesvorsitzender Richard Mergner hatte den Ausbau als „Ausdruck einer völlig rückwärtsgewandten Verkehrspolitik“, bezeichnet. Der BN hatte eine riesige schwarze Folie entlang eines Streckenabschnitts der B12 bei Germaringen ausgebreitet, um den Flächenverbrauch des Ausbauprojekts zu verdeutlichen. Kreisvorsitzender Josef Kreuzer erklärte der BN werde sich nicht mit der überdimensionierten Planung abfinden und befürchtet, dass das Vorhaben „den Auto-Tagestourismus in den Allgäuer Alpen noch weiter anfeuern“ wird.
Die B12 soll im Abschnitt zwischen Buchloe und Kempten vierspurig ausgebaut werden, um dem erwarteten Anstieg des Verkehrs bis 2030 gerecht zu werden. Damit ist der Streckenabschnitt eines der größten Straßenbauprojekte im Bundesverkehrswegeplan in Bayern. Unter anderem sieht das Projekt folgende Maßnahmen vor:
- Vierspuriger Ausbau mit einem Regelquerschnitt von 28 Metern
- 70 neue Brückenbauwerke
- Vier neue Rastanlagen
- Neue Auffahrten in Betzigau, Ruderatshofen und Bertoldshofen
Das staatliche Bauamt Kempten sieht die stetige Zunahme an Verkehr, die bessere Anbindung für Gewerbe- und Industrie und eine höhere Verkehrssicherheit als wichtige Argumente für einen Ausbau.
Der BN kritisiert neben dem Flächenverbrauch, eine erwartete Zunahme an Verkehr und Lärm sowie eine weitere Überlastung der Allgäuer Alpen durch Tagestourismus und fordert stattdessen Investitionen in den Ausbau der Bahnstrecken und Bahnhöfe. Zudem könne die Verkehrssicherheit auch durch einfache Maßnahmen wie Überholverbote und Geschwindigkeitsbegrenzungen erreicht werden.
KLJB Bayern setzt sich gegen Flächenverbrauch ein
Auch die Katholische Landjugendbewegung in Bayern (KLJB Bayern) hatte sich in den vergangenen Jahren immer wieder gegen hohen Flächenverbrauch eingesetzt. Seit 2019 ist der Landesverband an der Initiative „Wege zu einem besseren Landesentwicklungsprogramm“ beteiligt. Das Thema Flächenverbrauch adressiert auch das bayernweite Projekt „HITZEfrei“ der KLJB Bayern.
Das Öffentlichkeitsbeteiligungsverfahren für den ersten Bauabschnitt zwischen Buchloe und Germaringen läuft noch bis 15. August. Bürger*innen und Verbände können Einwände bei den Gemeinden und der Regierung von Schwaben einbringen.
Text: KLJB Augsburg / BUND Naturschutz